„Sieben Winter in Teheran“ – Filmabend zum Internationalen Tag gegen die Todesstrafe
Veranstaltung anlässlich des Internationalen Tages gegen die Todesstrafe organisiert von Amnesty International - Gruppe Schwerin - gemeinsam mit dem Projekt weltwechsel. Anschließend Gespräch mit der Mutter der ermordeten Reyhaneh Jabbari und der Regisseurin Steffi Niederzoll.
Eintritt frei.
Internationaler Tag gegen die Todesstrafe 10.10.2025
Gemeinsam nehmen die Amnesty-Gruppe in Schwerin und das Kino unterm Dach den „Welttag gegen die Todesstrafe“ zum Anlass, um am 10. Oktober 2025 um 17.00 Uhr zu einer besonderen Filmveranstaltung im Kino unterm Dach (Aula vhs Schwerin) einzuladen.
Die beiden Autorinnen des Buches „Wie man ein Schmetterling wird. Das kurze, mutige Leben meiner Tochter Reyhaneh Jabbari" Shole Pakravan und Steffi Niederzoll stellen an diesem Abend den auf dem Buch basierenden Dokumentarfilm „Sieben Winter in Teheran“ vor.
Sie sind zum Film für Sie da, stehen Rede und Antwort und möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen.
Er zeichnet die bewegende Lebensgeschichte der jungen, couragierten Iranerin Reyhaneh Jabbari nach, die einen Geheimdienstmitarbeiter in Notwehr erstach, der versuchte, sie zu vergewaltigen. Sie wurde danach in einem Schauprozess wegen angeblich vorsätzlichen Mordes zum Tode durch den Strick verurteilt und hingerichtet. Die junge Iranerin wurde trotz allem nicht müde, sich für Frauenrechte einzusetzen:
„Was sollen die Frauen tun? Wenn sie sich vergewaltigen lassen, sind sie schuldig. Wenn sie sich wehren und selbst verteidigen, sind sie schuldig. Wenn sie dagegen demonstrieren, sind sie schuldig. Also sollten die Mädchen sterben? Solange ich am Leben bin, auch wenn mein Handeln so lächerlich aussehen mag wie ein Brunnen, der versucht, den Himmel zu erreichen, werde ich nicht aufhören, gegen diese Ungerechtigkeit zu kämpfen.!“, so Reyhaneh Jabbari.
"Sieben Winter in Teheran" gewann 2023 auf der 73. Berlinale den Friedensfilmpreis sowie den Kompass-Perspektive-Preis.
Sieben Winter in Teheran
| Deutschland, Frankreich 2023 | Regie: Steffi Niederzoll | 99 Minuten | FSK ab 16 | Pädagogische Empfehlung ab 16 | Bewertung Diskussionswert
Kinoverleih Little Dream Entertainment
Regisseurin Steffi Niederzoll drehte diesen Film mit Unterstützung der Familie von Reyhaneh Jabbari – Mutter und Schwestern leben inzwischen im deutschen Exil, der Vater ohne Ausreisegenehmigung immer noch in Teheran. Aus Telefonaten, Briefen und Tagebüchern spricht Reyhaneh, die Bilder teils heimlich von der Familie während ihrer Haft, teils heimlich aktuell im Iran aufgenommen: Bilder, Erzähltes ergeben ein beengendes, erdrückendes Porträt dieses Staates, dem Einzelne, dem seine Bürger:innen egal sind. Die Briefe von Rayhaneh Jabbari werden von der Exiliranerin Zar Amir-Ebrahimi verlesen, die als Schauspielerin und als Mitproduzentin auch in Holy Spider die Männermacht im Iran thematisiert.
“»Sieben Winter in Teheran« ist durchzogen von einem großen Humanismus und Reyhanehs kämpferischem Geist, aller Gewalt zum Trotz. Doch wenn ihre Schwester einmal im Film sagt, dass angesichts der Situation eine Vergewaltigung das kleinere Übel gewesen wäre, wird die Verzweiflung deutlich. Mutter und Töchter konnten den Iran verlassen, dem Vater wird weiterhin die Ausreise verweigert. Niederzoll gelingt ein so furioser wie erschreckender Dokumentarfilm, der in menschliche Abgründe blickt.“ Kritik zu Sieben Winter in Teheran | epd Film
www.amnesty-schwerin.de
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www.kino-unterm-dach.de
www.www.grimme-preis.de