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Beitrag
Veranstaltung

Nachts spazieren gehen

Datum & Zeit

am 30. April 2025 von 21:00 Uhr bis 23:00 Uhr

Ort

Innenstadt Schwerin

y4e4yfqdo660ipyw.jpegDas FLINTA-Team der Aktionsgruppe Stadt und Kulturschutz (ask) Schwerin organisiert einen
Nachtspaziergang gegen Gewalt an FLINTA Personen (Frauen, lesbische, intersexuelle, nicht-binäre, transsexuelle und ageschlechtliche Personen) am 30.04.2025 mit Rahmenprogramm in
Kooperation mit dem FLINTA
Kollektiv Schwerin sowie dem Komplex e.V. Schwerin.
Der Nachtspaziergang, als Demo angemeldet, beginnt auf der Schlossbrücke Richtung Schlossgarten
um 21 Uhr. Von dort geht es auf der Demoroute zum Bertha-Klingenberg-Platz, dann über die Graf-
Schack-Alle vorbei am Theater, die Schlossstraße entlang, über den Markt weiter zum Dom, Richtung
Pfaffenteich zum E-Werk am Nordufer, weiter auf der Alexandrinenstraße bis zum Zielpunkt am
Grunthalplatz/ Hauptbahnhof. Der Nachtspaziergang dauert ca. 1 bis 1,5 Stunden.
Anschließend findet eine Party in Kooperation mit dem Komplex e.V. Schwerin statt.
Hier wird es einen FLINTA Tresen organisiert vom FLINTA Kollektiv Schwerin während der Konzerte
geben. Es spielen Kodder und Roter Hering. Neben den musikalischen Highlights wird es an diesem
Abend Soliessen und ein Soligetränk geben. FLINTA Personen erhalten einen reduzierten Eintritt.
Auf der Demoroute werden verschiedene FLINTA
und queere Persönlichkeiten benannt und
thematisiert (Bertha Klingenberg, Paul Eduard Junker, Marianne Grunthal), die sich für freiheitliche
und demokratische Werte einsetzten, und im Fall von Junker und Grunthal dem Regime zum Opfer
fielen. Auch die heutige Carl-Friedrich-Flemming Klinik wird benannt als Ort für das
Euthanasieprogramm in NS-Zeiten, an dem Personen mit psychischen Störungen getötet oder in die
NS-Tötungsanstalt Bernburg deportiert wurden und weiblich gelesene Personen zwangssterilisiert
worden sind.
Außerdem gibt es die Möglichkeit an drei verschiedenen Zwischenstopps auf der Route, dass
FLINTA Personen kurze Redebeiträge zum Thema vortragen können. Ein Awareness-Team steht bei
Redebedarf und psychologischen Support während des Spaziergangs zur Verfügung.
Die Übergriffe an FLINTA
Personen nehmen weiter zu. Allein 2023 wurden 52.330 Frauen und
Mädchen Opfer von Sexualstraftaten. Das ist ein Anstieg um 6,2 Prozent zum Vorjahr. Hiervon war
über die Hälfte unter 18 Jahre alt.
Patriarchale Gewalt in unterschiedlichen Formen ist Teil des Alltags in Deutschland. 58 Prozent der
Frauen meiden nachts bestimmte Straßen und Plätze, 52 Prozent meiden nachts den ÖPNV und jede
dritte Frau in Deutschland ist in ihrem Leben mindestens einmal von Gewalt betroffen. Unter
patriarchaler Gewalt leiden jedoch nicht nur Frauen, sondern auch queere Menschen, insbesondere
inter- und trans Personen. Alle, die nicht den cis- und hetero-normativen Zwängen und
Geschlechterordnungen entsprechen, können durch patriarchale Gewalt betroffen sein.
Deshalb soll der Nachtspaziergang gegen Gewalt an FLINTA* Personen informieren, aufklären,
solidarisieren und verbünden, um sicher durch die Nacht zu kommen.
Die Aktionsgruppe Aktion Stadt und Kulturschutz (ask) organisiert Aktionen, Bildungsangebote und
Engagement-Treffen zu kommunalpolitischen Themen, von denen marginalisierte Gruppen am
meisten betroffen sind. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig und entscheiden im Konsens. Ihre
Arbeitsgrundlage sind die UN-Menschenrechte. Zur Kommunalwahlzeit ermöglichen sie die
Kandidatur auf einer Liste für die Stadtvertretung Schwerin.
Die Organisation erfolgt im Ehrenamt. Unterstützung oder Spenden sind daher herzlich willkommen.

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