Aufruf zur Gedenkkundgebung zum 80. Jahrestag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion
Wir, das Schweriner Friedensbündnis, die Osteuropa-Freundschafts-Gesellschaft , die Ortsgruppe Aufstehen und der VVN-BDA rufen gemeinsam zur Kundgebung auf. Am 22. Juni 2021 jährt sich zum 80. Mal der faschistische Angriff auf die Völker der Sowjetunion.
Dieser Tag ist für uns ein Tag der Trauer, der Scham und des Nachdenkens über unsere historische deutsche Schuld. Von deutschem Boden ging ein beispielloser Vernichtungskrieg aus, geboren aus Eroberungssucht und Rassismus gegen die Völker der Sowjetunion. Er brachte unendliches Leid über die Menschen und forderte allein in der Sowjetunion mehr als 27 Millionen Opfer, vor allem aus Russland, der Ukraine und aus Belarus.
Teil der Verantwortung unserer Generation ist es, dass niemand diese Gräueltaten je vergessen,
relativieren oder gar leugnen darf. Zur Geschichte Europas gehört auch, dass die Sowjetunion unter großen Opfern den Faschismus besiegt und Deutschland von dieser Terrorherrschaft befreit hat. Zur Geschichte gehört ebenso, dass die Sowjetunion und ihr Rechtsnachfolger Russland maßgeblich die Wiedervereinigung Deutschlands und ein Ende des Kalten Krieges ermöglicht haben.
Frieden in Europa gelingt nur, wenn auch Russland Teil der Lösung ist.
Deshalb rufen wir die Politiker und Medien Europas in Ost und West auf: Verlasst endlich die Logik des Kalten Krieges!
Nicht die Raketenzahlen, Panzertruppen oder Rüstungszahlen müssen wachsen, sondern die
Bereitschaft, aufeinander zuzugehen. Durch konkrete Arbeit in Städtepartnerschaften, im
Jugendaustausch, in Wirtschafts- und Wissenschaftskooperationen verlassen wir die Gefängnisse der Feindbilder, Vorbehalte, Ängste und Schuldzuweisungen!
Lasst uns endlich Frieden schließen!
Die Völker Europas warten schon lange darauf.
Dies ist die Lehre des 22. Juni. Und dafür stehen wir .
Text in Anlehnung an Aufruf von Adelheid Bahr, Peter Brandt, Reiner Braun, Daniela Dahn, Martin Hoffmann, Michael Müller, Matthias Platzeck und Antje Vollmer zum 80.Jahrestag - Presseanzeige